DiGA – was ist das?
DiGAs sind durch das BfArM CE-zertifizierte Medizinprodukte der Risikoklasse I oder IIa (geringes bis mittleres Risiko) nach MDR. Der medizinische Zweck einer DiGA wird dabei durch deren digitale Hauptfunktionen erreicht: Sie soll die Erkennung, Überwachung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Krankheiten, Verletzungen oder Behinderungen unterstützen.1 Durch diese Funktionen grenzen sich DiGAs von gewöhnlichen Health-Apps ab, da diese für Personen vorgesehen sind, die mehr als nur eine Unterstützung zur allgemeinen gesundheitlichen Vorbeugung oder Gesundheitsförderung benötigen.2 Einer DIGA muss daher immer mindestens eine Indikation zugrunde liegen. Es muss klar sein, bei welcher Erkrankung und Diagnose sie anzuwenden ist. Dabei können DiGAs in Kombination mit anderen Geräten wie zum Beispiel Pulsmessern, aber auch anderen DiGAs verwendet werden.3
Der kommerzielle Markt für Health-Apps wächst stetig. Das Angebot reicht von Gesundheitstagebüchern über Fitness und Ernährung, bis hin zu Anwendungen zur Diagnostik und Therapie. Auch wenn einige dieser Apps PatientInnen einen echten Mehrwert bieten können, gibt es keine einheitlichen Qualitätskriterien für Gesundheits-Apps bezüglich deren Inhalt, Funktionen und Datenschutz.4, 5 Hierbei unterscheiden sich DiGAs von herkömmlichen Health-Apps, da diese vor der Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis grundsätzlich durch das BfArM geprüft werden. Dabei müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:
- Eine DiGA muss bereits als CE-zertifiziertes Medizinprodukt mit niedrigem Risiko eingestuft worden sein. Dafür muss sie alle notwendigen Anforderungen, die Qualitätssicherung, Risikobewertung, klinische Bewertung, Sicherheit und Leistungsfähigkeit betreffend, erfüllen.6
- Digitale Gesundheitsanwendungen müssen einen evidenzbasierten „positiven Versorgungseffekt“ nachweisen. Dieser ist gegeben, wenn sich der gesundheitliche Zustand oder die Möglichkeiten zum Umgang mit einer Erkrankung durch die Nutzung der DiGA nachweislich verbessern.3
- Im DiGA-Verzeichnis finden sich Informationen transparent hinterlegt: Indikationen, Kosten, ärztlichen Leistungen, Studienlage, Empfehlungen zur Nutzungsdauer etc.6
- Datenschutz und Datensicherheit haben höchste Priorität.7
- Qualität und Funktionalität wurden eingehend geprüft.7 Durch ihre vielfältigen Funktionen und Möglichkeiten können DiGAs PatientInnen auf dem Weg zu einer selbstbestimmten und gesundheitsförderlichen Lebensführung unterstützen.1